Die Zeit fliegt ! Meine Zeit auf Mauritius ist leider schon vorüber. Der Rucksack ist gepackt, das Auto gewaschen, und so heißt es heute, bye bye Mauri! Auf geht es nach Reunion, eine weitere kleine Insel, der Maskarenen...
4:30 Uhr morgens, meine Nacht ist heute schon vorbei. Ich kämpfe "ein wenig" damit, wach zu werden, packe meine letzten 7 Sachen ein und mache mich auf den Weg zum Flughafen. Ca 50 km, Google sagt, knapp eine Stunde, doch es stürmt und gießt aus Eimern. Also gehe ich lieber mal auf Nummer sicher und fahre etwas früher los.
Es ist fast menschenleer auf den Straßen. Aber gut, abgesehen von der wirklich unchristlichen Uhrzeit, wer will bei dem Wetter schon freiwillig vor die Tür. 😄
Schön war die Fahrt nicht wirklich. Teilweise war ich mit 30 km/h auf der "Autobahn" unterwegs, weil die Sicht unter 10 Meter war. Sturm, Regen und Nebel, wow eine Kombination, die man sich wünscht, mitten in der Nacht auf der Straße haha
Tatsächlich aber war ich schon kurz nach 6 Uhr am Flughafen. Habe noch eine extra Runde gedreht, bis ich dann auch endlich die Autovermietung gefunden habe, mein Navi hat ja wieder mal kläglich versagt, aber dann war alles gut.
Auto abgegeben, vergessen voll zu tanken, aber nachdem ich ihm die Ölrechnung fürs Auto zeigte, was ich nachfüllen musste, weil nichts mehr drin war, war auch das verrechnet. Das Waschen gestern, hätte ich mir sparen können, denn bei dem Wetter wäre er auch von alleine wieder sauber geworden 😄
Ich fliege heute mit Air Austral, und wieder ist es eine kleine Propellermaschine. Zugegeben immer wieder ein flauschiges Gefühl in der Magengegend, wenn ich dort einsteigen muss. Weiß nicht warum, denn es war des öfteren schon viel kleiner, und tatsächlich hatte ich auch noch nie Probleme auf diesen Flügen... Ist halt so...
Ich habe 45 Minuten Flug vor mir, also nur ein Katzensprung, von Mauritius nach Reunion.
Bye bye Mauri, es war mir ein großes Vergnügen!
Der Flug war toll und extrem ruhig doch das Wetter hatte ich wohl mit eingecheckt, denn auch Reunion begrüßte mich erstmal etwas feucht!
Ausgecheckt, ab zur Mietwagen Station meines Vertrauens. Ne quatsch, wie immer buchte ich das günstigste Auto über Check24 und natürlich Vollkasko 😉
Es dauerte ewig, bis sich hier etwas bewegte, doch dann lief es eigentlich ganz gut. Der vor mir hatte ziemliche Probleme, weil man ihm ein Automatik Auto vermieten wollte - AUF KEINEN FALL! Es wäre ihm auch egal, woher sie jetzt ein Ersatzauto bekommen würde.
Ich hab mir das so ein paar Minuten lang angehört und dann fragte ich, welches Auto er denn gebucht hätte, vielleicht könnten wir ja tauschen, denn ich bekomme einen Wagen mit Schaltung.
Er sah mich erst etwas verdutzt an, das Mädel der Autovermietung bekam wieder etwas Farbe im Gesicht und dann meinte er, Peugeot 208... Ich hatte einen Peugeot 108 gebucht, wenn es ihm also nichts ausmacht, eine Runde kleiner zu gehen, tausche ich tatsächlich gerne.
Eigentlich nur aus dem Grund, weil ich gerade 2 Wochen lang einen Automatik fuhr, doch letztendlich war es die beste Entscheidung, wie sich nicht viel später schon herausstellen würde.
Kurz um, wir tauschten und ich musste nicht mal drauf zahlen. Er wollte einfach nur einen anderen Wagen, und somit waren wir alle glücklich.
Papiere und Schlüssel übergeben, Auto gecheckt, noch mehr Kratzer und Beulen entdeckt, festgehalten. Sauber war er nicht wirklich und auch nicht voll, aber egal, der Radio lief. 😉
Fotos gemacht und ab ging es.
Mittlerweile halb 11 durch, das kostete mich also gerade mal 1.5 Stunden, aber macht ja nichts. 25° und inzwischen auch Sonnenschein - zumindest auf der Meerseite - und ich hab es ja nicht eilig.
Gute 100 km liegen vor mir, denn ich habe bewusst St. Denis angeflogen, um bei der Anreise gleich ein bisschen was von der Insel zu sehen. St. Pierre wäre die Alternative gewesen, doch da hätte ich nur 20 Min zur Unterkunft gehabt, und hätte mir an dem Tag sicher nichts mehr angesehen.
Raus aus dem Flughafen rein in den Kreisverkehr und........ haha erst mal gegen den Strom!
WILLKOMMEN IM RECHTSVERKEHR !!!!!
Ja, Reunion ist Französisch und fährt im Rechtsverkehr, was dann nach dem ersten Kreisel auch kein Problem mehr war 🤣
Die Küstenstraße führt erst etwas durch die Stadt, dann aber ist man auch schon am Wasser, die Berge rechts, türmen sich unfassbar schön, aber auch schon alle gestützt. Regelmäßige Steinschläge führen hier immer wieder zu schlimmen Unfällen und Straßensperren.
Seit einiger Zeit bauen Sie hier an einer Bücke im Wasser, parallel zur Küste. Ich weiß nicht, wie viele km es letztendlich werden, und ob die Brücke jemals fertig werden wird, denn hier hatte man sich extremst verkalkuliert und letztendlich kostet die Fertigstellung mehr als 10x so viel, als ursprünglich geplant war.
Notwendig ist sie jedoch, denn nicht nur der Berg bringt die Gefahren, auch das Wetter. Wenn es wieder mal Hurrikan Zeit ist, überflutet der komplette Küstenteil und dann geht auch wieder nichts mehr.
Sehr, sehr schade, dass das Wetter nicht so ganz mitspielte. Zum Meer hin hatte ich überwiegend Sonnenschein, doch leider lagen die Berge im Regen und tiefen Nebel.
Ich war schon hin und weg, sobald ich St. Denis hinter mir gelassen hatte. Ein unglaublicher Blick über die Küste, wenn man auf der Schnellstraße Richtung Le Tampon / St. Pierre unterwegs ist.
Reichte mir aber nicht und so habe ich schon nach ein paar km die Schnellstraße verlassen. Dachte, es muss doch noch eine Straße geben, die direkt am Meer entlang führt.
Also die nächste Ausfahrt raus und dann ging es schon los - SERPENTINEN !! Und wenn du mit mir auch schon in Neuseeland warst, weißt du spätestens seit dann, dass ich ein kleiner Kurven-Junkie bin - ich liebe es einfach, und kann davon nicht genug bekommen.
Irgendwann war ich dann jedoch tatsächlich untern angekommen, und fuhr die Küstenstraße entlang. WOW, so wunderschön!
Zu meiner Überraschung, weil man es ja leider oft viel zu selten hat, gab es hier spätestens alle 2 km Parkbuchten um die Küste und die Aussicht zu genießen. Mir war schnell klar, dass ich mit "etwas" Verspätung in meiner Unterkunft ankommen werde, 😄 aber wer hier vorbeifährt, ist auch selber schuld.
Ich brauchte Stunden, doch ich hab es mehr als genossen. Einfach auf der Mauer zu sitzen und der Wucht der Wellen zuzusehen, oder ein paar Schritte auf den Lavafelsen zu laufen, denn auch hier auf Reunion muss man sich keinen Kopf machen, die Insel ist sehr, sehr sicher.
Auch meinen Peugeot 208, mit weiß ich nicht wie viel PS, aber auf jeden Fall, mächtig Dampf unterm Hintern, habe ich mittlerweile ins Herz geschlossen. Und längst war mir klar, dass der Herr, mit dem ich das Auto tauschte, es sehr bald sehr bereuen wird, das getan zu haben.
Die Insel besteht nur aus Serpentinen, rauf und runter, ganz egal wohin. Nur die Küstenstraße rund um Reunion ist ziemlich gerade. Das war es dann aber schon. Du bist also NUR am SCHALTEN, ohne Automatik 😁
Ich glaube, so gegen halb 4 bin ich Richtung Berge - Le Tampon - abgebogen, wo meine Unterkunft gebucht war.
Ich war mal wieder mit Google Maps unterwegs. Ist ja EU und so konnte ich meine Deutsche Karte, die ich noch für Notfälle habe, nutzen, ohne extra Kosten. Aber ich merkte schnell, dass Google Maps sogar online hier an seine Grenzen kommt, die Wege zu finden. Ich kreiste also etwas und legte ein paar extra Runden ein, bis ich letztendlich am Ziel war... Meinte zumindest Google...
Ihr Ziel befindet sich in 150 Meter auf der linken Seite.
Da Stand ich nun, in einem Gässchen, das eng und extrem steil nach links weiter gehen sollte? (Sehr schade, dass es auf Bildern nicht ganz so wild rüber kommt)
Ich bin ja absolut kein Fan von so steilen Straßen, und so parkte ich unten erst einmal ein, rauchte eine Zigarette und vergewisserte mich nochmals, ob ich tatsächlich dort hoch muss haha. Umsonst wollte ich keinesfalls rauf fahren, ich wusste ja nicht mal, ob ich dort oben umdrehen kann 😁
Ja, letztendlich aber musste ich in der Tat dort hoch. Fasste also all meinen Mut zusammen und gab Gas. 😁
Parkplatz gefunden und dann musste ich wirklich lachen. Mein erster Gedanke, der hier traute sich wohl nicht mehr runter und blieb gleich mal stehen 😁
Ich war also da - hoch oben, in Le Tampon, fand letztendlich dann auch die Hausnummer und sagte mal Hallo, hier bin ich. 😊
So ein herzlicher Empfang von Ginelie, also Ginette und Elie. Sie zeigten mir erstmal mein "Reich", aber ja, das war es wirklich. Ich dachte ja, ich hätte so einen Einzimmerbungalow gemietet, aber das war alles andere 😊
Wundervoll oder? Ich war sofort zu Hause.
Startete einen Tratsch mit Ginette und Elie bei einem Kaffee auf der Terrasse. Wir 3 und der Translator haha denn Elie spricht nur ein wenig Englisch, Ginette kein Wort und mein Französisch beschränkt sich auf Bonjour und oui haha
Doch wir hatten so viel Spaß! Verstanden uns auf Anhieb und gleich so gut, dass Ginette vorschlug, mit mir morgen eine Tagestour zu machen - trotz der Sprachbarriere. Das geht alles mit Händen, Füßen und einem Translator.
Später packte ich dann mal aus, machte es mir heimisch und holte mein Welcome Bier raus, das ich noch von Mauri mit dabei hatte.... Ja, es ging mir gut!
Josi kam nach Hause. Eine Französin, die hier nach Reunion gezogen ist um Ihr eigenes Business zu starten und vorübergehend auch bei Ginelie wohnt. Was für eine liebe Person! Auch wir hatten unsere Verständigungsproblemchen, doch ab der ersten Minute auch eine Menge Spaß und verstanden uns prima.
Wir zogen zusammen gleich mal los, zum nächsten Supermarkt. Eine Runde Einkaufen! WOW was für ein MEGA großer Supermarkt, ich war hin und weg! Alles was das Herz begehrt und was ich seit langer, langer Zeit schon nicht mehr gesehen hatte, war dort zu finden. Auch Sachen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte, wie ein paar Obstsorten, die es wohl morgen zum Frühstück geben wird.
Eingekauft, verstaut, geduscht und umgezogen startete ich mit Josie später nach St. Pierre. Wir wollten lecker Essen gehen.
Parkten am Hafen und schlenderten etwa 25 Minuten zum Restaurant, direkt am Wasser gelegen.
Es war super schön dort! Super leckeres Essen und es war so, so lustig, mit uns 2 beiden und dem Translator 🤣
Zeitlich weiß ich gar nicht, wann wir uns auf den Rückweg machten, doch es war spät, und ich war wirklich, wirklich müde. Es war ein langer Tag aber unglaublich schön und schon so voll mit tollen Eindrücken dieser Insel und den dazu gehörenden lieben Menschen.
Ich sage für heute gute Nacht aus Reunion und vielen, vielen Dank an Ginette, Elie und Josie, für den so herzlichen Empfang auf Reunion, dazu dem schönen, entspannten Abend und Ausklang am Wasser.
DANKESCHÖN, Josie!
Morgen geht es, anders als eigentlich gedacht, weiter mit unvergesslichen Ausblicken, Natur pur, Wind und Regen, hoch oben in den Bergen oder entlang der Küste, vorbei an St. Suzanne und so viel mehr ...
Bleib dran und sei gespannt...
Bis bald...
Deine Susie
PS: Schön, dass du da bist !
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